Lockjagd auf Schwarzwild - Eine kurze Einführung

Saulocker, so was gibt es nicht, sagen einige Berufsjäger. Sauen kann man nur mit Mais anlocken. Dem widerspreche ich selbstbewusst, denn ich hatte in der achten Klasse unserer Volksschule ein Schlüsselerlebnis mit Folgen.

Wir mussten als Schulabschluss für unsere Angehörigen ein Theaterstück aufführen. Es handelte sich um ein Bauernstück. Ein Mädchen aus der Klasse musste eine Sau spielen. Die Lehrerin rollte ein Stück Pappe trichterförmig zusammen und verklebte es. Sie sagte zu dem Mädchen: „Jetzt machst Du durch den Trichter so, wie du als kleines Kind gemacht hast wenn man Dich fragte ‚Wie macht das Schweinchen. Roch- roch- roch'“. Es hat sehr echt geklungen.

Der erste eigene Saulocker in der Praxis

Zuhause rollte ich mir dann auch so einen Trichter zusammen und ging zum Bauern, um zu sehen, wie seine Schweine reagierten. Ich war schon damals überrascht, wie neugierig die Hausschweine sich um mein Roch-Roch drängten. Bereits drei Jahre nach diesem Theaterstück konnte ich dieses Schulerlebnis in der Praxis auf Wildschweine testen.

Auf Grund einer erfolgreichen Riemenarbeit meines Hundes wurde ich in einem 80 km entfernten Revier auf einen Sauansitz eingeladen. In Begleitung eines Berufsjägers hatten wir fünf Überläufer im Anblick – allerdings auf eine Entfernung von 300 Metern. „Schade“ meinte der Berufsjäger, „dass man Sauen nicht anlocken kann“. Ich dachte an das Theaterstück und meinen Eifelhirschruf, den ich im Rucksack hatte.

Ich durfte unter dem Gelächter des Berufsjägers mit meinem Eifelhirschruf zu dem Wechsel pirschen, wo die Sauen im Dickicht eingewechselt sind. Ich machte „roch-roch-roch“ durch den Hirschruf und schon kamen zwei Sauen aus der Dickung heraus. Als ich dann zweimal schoss, kam der Berufsjäger wie ein Wiesel angerannt und sagte erstaunt: „So etwas gibt es doch nicht.“

Lockjagd auf Schwarzwild: Man muss sich hineindenken

Bei der Lockjagd muss man sich in das zu lockende Wild hinein denken. Unser hochentwickelter Menschenverstand versagt oft gegenüber dem Instinkt des Wildes. Alles Wild hat nur drei Dinge im Sinn: fressen, sich vermehren und überleben. Alle Sinne sind auf diese drei Tätigkeiten fokussiert.

Unser Menschenverstand versagt da oft, da die komplexe Welt dieser Tage unseren Verstand mehr und mehr verkümmern lässt. Wäre es nicht so, hätten wir kein Schwarzwildproblem. Wir werden mit der Sinnesschärfe dieser Wildart nicht fertig. Nur wer sich mit der Lockjagd ausführlich befasst, kann dieses urige Wild überlisten. Ich setze meinen Saulocker mit großem Erfolg auch am hellichten Tage ein.

Eine erfolgreiche Strategie bei der Lockjagd auf Schwarzwild

Mein Gedanke war: Wenn die Bache im März neu frischt, dann stößt sie ihre Frischlinge vom Vorjahr ab und diese armen Kerle wissen nicht, was ihnen geschieht. Ich dachte mir, die müssen doch jetzt nach Gesellschaft suchen, da die Mutter sie nicht mehr haben will. Und genau das funktioniert, wenn man den Saulocker einsetzt. Zu jeder Tageszeit aber hauptsächlich am frühen Abend.

Mit dem Saulocker kann man nicht viel falsch machen, vorausgesetzt man beachtet die Handhabung so, wie in diesem Video beschrieben:

Lockjagd auf Schwarzwild: Der Wind ist besonders wichtig

Das Wichtigste ist allerdings der Wind. Da Sauen sich nicht auf ihr Sehvermögen verlassen können, sind Geruchs- und Hörorgane besonders empfindlich. Das muss man unbedingt beachten.

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