Fuchsreizjagd - Eine kurze Einführung

Die Lockjagd auf den Fuchs: Fuchsreizen beziehungsweise Fuchsreizjagd sind wohl eher die richtige Wortwahl. Viele Jäger verstehen unter Fuchslockjagd auch das Ansitzen am Luder. Alleine das Wort „reizen“ hat mich seit meiner Jungjägerzeit fasziniert. Der schlaue Fuchs; will ich ihn reizen, muss ich schlauer sein als er.

So ein tolles Erlebnis hatte ich im Alter von 16 Jahren. Unser Berufsjäger berichtete mir, dass er im Schilfgebiet, nahe eines Dorfes, eine Spur im Schnee gesehen hätte, fast so groß wie die eines Schäferhundes. Er habe schon in der Nacht mit der Hasenklage gearbeitet, jedoch ohne Erfolg. Beweise Du mal Deine Kunst, meinte er.

Lockjagd auf den Fuchs: Meine erste Fuchsreizjagd

Tagsüber suchte ich mir eine entsprechende Anpirschmöglichkeit an das Schilfgebiet. Dabei musste ich den ständigen Ostwind berücksichtigen. Meine Überlegung damals: wenn er wirklich so kapital ist, dann ist er alt und wenn er alt geworden ist, dann ist er besonders schlau. Also musste ich schlauer sein.

Am späten Nachmittag nahm ich einen Freund mit. Wenn ich am richtigen Platz angekommen war, sollte er wieder ins Dorf gehen, damit der Schlauberger die sich entfernenden Schritte im verharschten Schnee orten kann.

Nach einer Stunde fing ich, bereits durchgefroren, mit dem Reizen an. Die Hasenklage kannte der Fuchs schon vom Berufsjäger. Ich aber hatte einen Entenlocker aus Gummi um den Hals hängen. Diesen berührte ich leicht mit der Hand, so dass ein ganz leises Geschnatter von zufriedenen Enten zu hören war. Nach drei Minuten wackelten einige Schilfhalme vor mir. Auf Verdacht hob ich die Flinte in Schussposition und schon war ein Fuchs vor mir. Er wollte gerade flüchten, als ihn meine Schrotgarbe erwischte.

Dieser Fuchs war wirklich kapital und mein bisher stärkster: 14 kg und 163 cm von Fang- bis zur Luntenspitze.

Die Fuchsreizjagd war für mich immer die spannendste Jagd. Ob mit Hasenklage, Mauspfeifchen, Fuchsbeller, Fuchsflöte oder dem später entwickelten Vogelangstruf.

Drei wertvolle Tipps zur Fuchsreizjagd

Nicht zur falschen Jahreszeit reizen: In der Hauptranzzeit von Weihnachten bis in die dritte Dekade des Januars hat der Fuchs vor allem eins im Fokus: Er will Nachkommen zeugen. Da darf man nicht enttäuscht sein, wenn kein Fuchs auf die Klage zusteht.

Die richtige Tageszeit beachten: Abends reagiert der Fuchs häufiger als morgens. Denn Morgens ist der Magen bereits voll.

Ein Geheimtipp zum richtigen Ort: Am späten Nachmittag in der Nähe einer Straße kurz geklagt und schon verbindet der Fuchs „Autogeräusch -> Hase verletzt“.

Zur Geschichte der Lockjagd auf den Fuchs

Mein Fuchsbeller und die Fuchsflöte wurden nach uralten schriftlichen Aufzeichnungen entwickelt. Für mich war die Entwicklung so spannend, da die Jäger früher ja nicht so viele technische Hilfsmittel hatten wie wir heute. Ihre Gewehre hatten eine geringere Reichweite als heute. Also mussten sie erfinderisch sein, um das Wild so nahe wie möglich heranzulocken.

Dazu kam noch, dass ein reifer Fuchsbalg so viel Geld einbrachte, dass ein Jäger mit dem Erlös einen Monat lang seine Familie ernähren konnte. Als das Bayerische Fernsehen mit mir eine Sendung über 400 Jahre Lockjagdgeschichte drehte, hatten wir Zugang zu Raritäten von Wildlockern ab dem 16. Jahrhundert. Unglaublich, was die Leute sich damals einfallen ließen, um mit Lockinstrumenten zu jagen.

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